Der Klopeiner See und seine Umgebung

Der Klopeiner See liegt in der offenen und heiteren Hügellandschaft des Jauntales, das vom steil zur Drau abfallenden  Skarbinfelsen bis zu den Ausläufern des Obirs und der Petzen reicht. Dieser herrliche Badesee, eingebettet in Hügel und Wälder, verdankt seine Entstehung der Eiszeit. Damals wuchs der Eisstrom, aus den Hohen Tauern kommend, durch alle Täler ostwärts. Der Gletscher brachte viel Geschiebe mit, und als die mittlere Jahrestemperatur wieder zunahm, schmolz das Eis. Die tieferen Becken füllten sich mit Wasser, die Moränen aber blieben als Hügel zurück. ln unmilttellbarer Nähe des Klopeiner Sees entstanden so noch weitere stehende Gewässer: der Turnersee, der Kleinsee, der Gösselsdorfer See und der Sonnegger See.

Wegen seiner größten Tiefe ist der Klopeiner See unter all diesen Seen der touristisch bedeutendste. Er liegt in nur 446 m Meereshöhe, bei einer Länge von 1800 m und einer Breite von 800 m weist er eine Tiefe von maximal 48 m auf. Er ist sehr schwach durchflutet und erreicht daher sehr hohe Wassertemperaturen, nämlich 24,3 Grad mittlere Sommertemperatur. Die Badesaison dauert deshalb von Anfang Mai bis Ende September.

Geschichtliches

Die Gegend um den Klopeiner See ist uraltes Siedlungsgebiet. ln der Griffener Tropfsteinhöhle fanden bereits die steinzeitlichen Jäger Unterschlupf. Ausgrabungen der letzten Jahre belegen, dass hier schon zur Bronzezeit eine mit Erdwällen befestigte Siedlung bestand. Spuren der lllyrer, des ältesten Kärntner Volkes, fand man in Südkärnten, und die um das Jahr 400 v. Chr. aus dem Norden und Westen Europas eingewanderten Kelten sind hier nachweisbar. lm Jahre 15 v. Chr. schlossen die Römer das Königreich der Noriker ihrem Imperium an. Sie erbauten am Fuße des östlich des Klopeiner Sees gelegenen Hemmaberges jene Römerstadt Juenna, nach der später das Jauntal seinen Namen erhielt. Die keltische Stadt Noreia, 113 v. Chr. Schauplatz eines legendären Sieges der Germanen über die Römer, lag wahrscheinlich am Klopeiner See. Um 590 kamen die Slowenen nach Kärnten, gefolgt von den asiatischen Awaren. Die Slowenen bezeichneten das Land als Karantanien. Bei Ausgrabungen in Grabelsdorf wurden in einem hallstattzeitlichen Grabhügel das Skelett eines hochrangigen Karantanen und dazu interessante Grabbeigaben gefunden. Schließlich wurde Kärnten von Bayern und Franken in Besitz genommen. Diese deutschen Siedler brachten auch das Christentum in unser Land. Im 15. Jahrhundert kamen die Türken über den Seebergsattel und plünderten mehrere Male das Gebiet. Deshalb ließ Probst Lorenz um 1475 das 4 km östlich des Klopeiner Sees gelegene Stift Eberndorf zu einer Festung umbauen.

Außer den Türken fielen auch noch die Ungarn in das Land ein und verwüsteten es zwischen 1480 und 1490. Damals wurde das Wehrstift Eberndorf mit Mauer und Graben umgeben. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte das Jauntal zum Abstimmungsgebiet, nachdem der SHS-Staat (Staat der Serben, Kroaten und Slowenen) Teile Kärntens beansprucht hatte. Es kam zum Abwehrkampf und schließlich zur Volksabstimmung am 10. Oktober 1920, bei der sich die Mehrheit der Bevölkerung für den Verbleib bei Österreich entschied. Nach dem 2. Weltkrieg war das Gebiet 10 Jahre lang von den Engländern besetzt.

Unterburg am Klopeiner See

Unterburg, am Fuße des Georgiberges gelegen, ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Seinen Namen erhielt der Ort nach einer kleinen Burg, die im Hochmittelalter hier stand. Das erste Mal wurde Unterburg 1884 in der Broschüre „Der Fremdenbesuch in Kärnten“ als Erholungs- und Ausflugsort mit Geh- und Schwimmbädern erwähnt und empfohlen. Bereits im Jahr 1904 gründete der Pionier des Fremdenverkehrs am Klopeiner See, Hauptmann Eugen Pohl, den Verschönerungsverein „Klopeiner See“, zu einer Zeit, als das Westufer fremdenverkehrsmäßig noch nicht erschlossen war. Es wurden Fahrten mit blumengeschmückten Booten und Picknicks veranstaltet, Wanderwege angelegt und Ruhebänke aufgestellt, um den ersten Gästen den Aufenthalt angenehm zu gestalten. Unterburg kann also als Wiege des Fremdenverkehrs am Klopeiner Sees angesehen werden.